Loccumer Solidargemeinschaft
„Voll geschenkt!“, sagt Matthias Graf und zeigt auf einen Gutschein.
Das gelungene Foto haben wir uns von ihm geben lassen, haben nachgefragt, was bei ihm denn „Voll geschenkt!“ ist und stellten fest, dass er sich damit irgendwie in einer mehr als 250 Jahre alten Loccumer Tradition bewegt: der Solidargemeinschaft der Landschaftlichen Brandkasse, aus der seine VGH-Versicherungsvertretung hervorgegangen ist.
Um Sie nicht zu lange auf die Folter zu spannen: Die VGH schenkt jedem einen Gutschein für eine Rechtsberatung. Jedem? Ja, jedem! Nicht nur den VGH-Versicherungsnehmern. In jedem der Büros liegen Gutscheine mit einem Code bereit. Die kann sich JEDER holen. Gültig bis Mitte Januar 2021. Anwälte zur Beratung stehen telefonisch an sieben Tagen pro Woche 24 Stunden zur Verfügung.
Ein wenig mussten wir mit dem Kopf schütteln, als wir davon hörten, und haben beschlossen, gelegentlich nachts um 2 Uhr die Probe aufs Exempel zu machen…
Nun aber zu der alten Tradition, auf die Matthias Grafs Büro zurückgeht. Versetzen Sie sich dafür bitte in eines der Jahre vor 1750, irgendwo auf dem Land und lassen Sie den Blick über eine Straße schweifen. Was sehen Sie? – Richtig: mit Stroh gedeckte Häuser, so weit das Auge reicht. Und was bedeutet das angesichts offener Feuerstellen in diesen Häusern? – Wiederum richtig: so manches Haus wird in Flammen aufgehen. Diejenigen, denen das passierte, standen vor dem Nichts. Nein, halt. Stimmt gar nicht. Es gab doch noch das großzügige Angebot des Landesherrn. Der stellte auf Antrag „Brandbriefe“ aus. So gerüstet durften die obdachlosen Familien über die Lande ziehen und betteln. Dieses Recht hatten sie sich verdient…
Wie gut, dass Loccums Abt Georg Ebell bereit war, sich mit der Idee einer Brandkasse auseinanderzusetzen, die für den Bereich der Calenberger Landschaft eintreten sollte. In dieser Landschaft mischte er in erster Reihe mit, was ihm Stimme und Gehör verschaffte.
Getragen vom Geist des Mitgefühls und der Verantwortung setzte er 1750 das Vorhaben um. Die Mitgliedschaft war freiwillig, allerdings nur für die Städter im Calenberger Gebiet. Die Bauern in den Dörfern wurden hingegen zwangsversichert.
Nicht jedem gefiel das und die Konsequenz – so wird noch heute in Loccum gemunkelt – war, dass dieses oder jenes Bauernhaus nicht rein zufällig abbrannte und die Hauseigentümer manchmal jubelten statt zu löschen. Legende…
Fakt ist jedenfalls, dass die Landschaftliche Brandkasse ein Erfolg war – und Brandbriefe nicht mehr ausgestellt werden mussten. Fakt ist auch, dass sich die Brandkasse im Lauf der Jahrhunderte zu einem der größten Versicherer Deutschlands gemausert hat: Der VGH.
Womit wir den Bogen zu unserem Ausgangspunkt schlagen können: Sind kostenlose Rechtsberatungen nicht ein Zeichen dafür, dass der ursprüngliche Solidargedanke immer noch mitschwingt?
Wir haben uns unsere Gutscheine bei Matthias Graf schon abgeholt. Wollen Sie auch einen haben?
VGH
Matthias Graf
Weserstraße 8
31547 Rehburg-Loccum
OT Loccum
Tel.: (05766) 93004
Geöffnet:
Mo – Fr 8.30 bis 12.30 Uhr
Mo, Di und Do 15 bis 18 Uhr
Gut zu wissen:
Loccums Abt Ebell, der die Brandkasse arrangiert hat, ist in Loccums Klosterkirche ein Denkmal gesetzt worden. Zwei Frauenfiguren, von denen eine Trauer und Schmerz, die andere Trost symbolisieren soll, krönen sein Epitaph. Alt-Abt Horst Hirschler erzählt dort manchmal augenzwinkernd, dass eine zur anderen sage: „Hoffentlich Provinzial versichert!“ Provinzial – das war einer der Namen, die die Brandkasse in ihrer 270-jährigen Geschichte getragen hat.
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