Vom Trommler zum Durchstarter
Trommeln und laufen hat Stefan Pfennig bei Rehburgs Feuerwehr-Blaskapelle gelernt. Vor mehr als 20 Jahren. So konsequent, wie er dort seitdem zu den Musikern gehört, hat er auch seine berufliche Laufbahn in die Hand genommen.

Seit drei Jahren ist der 30-jährige Simulations-Ingenieur mit einem Start-Up am Markt, das neuerdings seinen Stammsitz in Rehburg hat.
Ein Haus in einer Nebenstraße Rehburgs ist der Firmensitz von Pfennigs GmbH „FemStas“. Der Sitz der Firma ist eine Ecke im Arbeitszimmer mit Tisch, PC, Bildschirm.
In erster Linie ist er als Ingenieur bei einem Automobilzulieferer im Großraum Hannover angestellt. Mit einer zweidrittel-Stelle und auf dem Weg zur Vollendung seiner Promotion. Die verbleibende Zeit verbringt er damit, Aufträge zu bearbeiten, die ihm das Start-Up beschert, das er gemeinsam mit einem ehemaligen Kommilitonen gegründet hat. Momentan arbeitet er in beiden Funktionen im Homeoffice.
Vor einem Jahr ist Pfennig mit seiner Frau nach Rehburg gezogen. Für ihn nichts Neues, weil er in der kleinen Stadt groß geworden ist. Zurück wollte er, weil er immer gerne dort gelebt hat, weil Familie und Freundeskreis dort sind. Und natürlich die Feuerwehrkapelle, in der er seine ersten musikalischen Versuche im Grundschulalter startete.
Seitdem ist er auf unzähligen Schützenfesten trommelnd mitmarschiert. Zu schade, meint er, dass es ausgerechnet im vergangenen Jahr weder Proben noch Auftritte gab. Nur einmal hat er sich die Trommel umgeschnallt, als ein winziges Schützenfest-Komitee nahezu trotzig dem Bürgermeister eine Scheibe an die Rathaus-Tür brachte. Mehr ließ die Pandemie nicht zu. Ob es in diesem Jahr klappt? Völlig ungewiss, aber Pfennigs Trommel bleibt in greifbarer Nähe.
Um seine Arbeit macht er sich angesichts der Pandemie unterdessen keine Sorgen. Bei FemStas, sagt er, könne er die Entwicklung relativ gut beobachten. Mitte 2020 haben er und sein Kompagnon Patrick Hoppe noch ein wenig gebangt, denn plötzlich herrschte Funkstille in der Industrie. „Forschung und Entwicklung waren kein Thema mehr“, beurteilt er die Lage angesichts der Pandemie zu jenem Zeitpunkt. Dann aber, im vierten Quartal, habe sich das geändert. Seitdem laufe es wieder gut an.
Was aber ist es, was Pfennigs Unternehmen „FemStas“ der Industrie anbietet? Die Geschäftsidee, erklärt er, liege darin, Produktentwicklungsprozesse mit FEM komplett am PC durchzuführen. FEM steht für Finite-Elemente-Methode. Aber was ist das?
Der Ingenieur hat ein Beispiel aus seinen aktuellen Projekten parat: Ein Rettungswagen mit Blaulicht auf der Straße, im Fond ein Säugling auf dem Weg ins Krankenhaus. Plötzlich schert ein Fahrzeug aus. Der Rettungswagen muss eine Vollbremsung machen. Was passiert dann mit dem speziell angefertigten Bettchen, in dem der Säugling liegt?
Die Aufgabenstellung, die FemStas vom Hersteller bekommen hat, liegt darin, die Aufhängung dieses Bettchens zu überprüfen. Hält sie der Belastung durch die Vollbremsung stand? Liegt der Säugling sicher?
Wer sich nun einen Crash-Test zur Beantwortung dieser Fragen vorstellt, dem eine Untersuchung aller Einzelteile folgt, ist auf dem Holzweg – denn FEM arbeitet ausschließlich digital. Schreibtisch, Rechner, ein spezielles Programm und sein geballtes Know-how – mehr braucht Pfennig nicht, um zu überprüfen, ob alle Anforderungen erfüllt sind. Seine Daten geben dem Auftraggeber genauen Aufschluss darüber, wie er produzieren muss. Das spart Versuchsaufbauten, Zeit und Geld. Und damit startet er durch. Lieber in Rehburg als anderswo.
FemStas CAE Services & Consulting GmbH
Geschäftsführer Stefan Pfennig
Baloher Weg 6
31547 Rehburg-Loccum
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