Lebensretter
Im Drakenburger Corona-Impfzentrum ist Patrick Frauenreuther bereits im Einsatz.

Selbstverständlich im Auftrag des ASB, natürlich im Ehrenamt und immer dann, wenn er nicht gerade als Lebensretter im Hauptamt auf Nienburgs Straßen für den ASB unterwegs ist. Ehren- und Hauptamt als Lebensretter und im Auftrag der Samariter vermischen sich bei dem 29-Jährigen schon lange. Genau genommen seit seinem elften Lebensjahr.
„Als Junge reizt es, Blaulicht zu fahren“, sagt Frauenreuther schmunzelnd. Dieser Reiz und der Vorschlag seines Vaters, doch mal zur ASB-Jugendgruppe zu gehen, haben ihn auf einen konsequent geraden Lebensweg gebracht.
In Rehburg musste er nur einmal von einem Ende der Stadt zum anderen fahren, um zur Jugendgruppe zu kommen. Den Weg hat er oft genommen und das nicht nur wegen des Blaulichts, das in Aussicht stand. Mit 14 Jahren habe er schon ehrenamtliche Arbeit machen dürfen. Das reizte noch mehr. Zwei Jahre später wurde er Sanitätshelfer und fuhr zu Einsätzen mit. Geplanten Einsätzen wie Konzerten. Coldplay, AC DC, Pink – schon ziemlich cool, was er zum Nulltarif zu sehen bekam.
Dass er nach dem Abitur beim ASB blieb, sei dann doch eher Zufall gewesen, sagt er. Zufall, weil Samariter-Chef Jens Sewohl ihn bei einer ASB-Pizza (die steht tatsächlich auf der Speisekarte eines Rehburger Döner-Ladens!) fragte, ob er sich ein Freiwilliges soziales Jahr vorstellen könne. Danach war er Rettungssanitäter – und blieb, um eine Ausbildung zum Rettungs-Assistenten zu absolvieren. Eine erste große Herausforderung war die Leitung der zentralen Kreis-Nienburger Flüchtlingsunterkunft in 2015. Soviel zum Hauptamt. Doch das ist ihm nicht genug.
Im Ehrenamt übernimmt er mal eben die Organisation der Schulungen beim ASB. Erste-Hilfe-Kurse und Ausbildungen zum Sanitätsdienst. Rund 20 Ausbilder koordiniert er, die jährlich 2.000 Menschen schulen. Und übernimmt etliche Kurse auch noch selbst.
Das zweite Ehrenamt ist die Leitung der SEG – der Schnell-Einsatz-Gruppe. Bereit für viele Fälle, mal geplant, mal ungeplant, falls Not herrscht. Geplant war beispielsweise die Rettungsdienst-Bereitschaft beim Reload-Festival in Sulingen. Tausende Feiernde über mehrere Tage. Das erfordert manchmal mehr als ein Pflaster und tröstende Worte.
Weshalb Frauenreuther das alles macht? Weil er von Anfang an wertschätzend in die Truppe aufgenommen wurde. Weil es Spaß macht. Weil er Leben retten kann – und es trotzdem schafft, alles Leid, das er im Dienst gesehen hat, vor der eigenen Haustür abzulegen. Und weil er sich sicher ist, dass er das alles gut kann. Auch wenn der jugendliche Reiz des Blaulichtfahrens sich mittlerweile gelegt hat.
Wir wünschen ihm weiterhin so viel Engagement und Enthusiasmus. Auch mit seiner jüngsten Aufgabe im Impfzentrum. Damit alle, die dort zum Pieks gegen Corona anstehen, sich gut betreut und aufgehoben fühlen können.
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