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Ansicht Rehburgs wird verändert: Erweiterungspläne von frischli


Gebäude mit bis zu 170 Metern Länge entlang der Jägerstraße, mit einer Höhe bis zu 31,50 Metern – das könnte nach den Erweiterungsplänen der Firma frischli bis etwa 2030 Realität werden. Dr. Timo Winkelmann, Geschäftsführer der Milchwerke, hat diese Pläne dem Ortsrat Rehburg und den Bürger:innen vorgestellt und ihnen anschließend Rede und Antwort gestanden.

Es lässt sich nicht leugnen: Dieses Bauwerk wird die Ansicht Rehburgs maßgeblich verändern. Direkt betroffen sind in erster Linie die Anwohner:innen an der nördlich angrenzenden Jägerstraße, aber auch für alle anderen wird sich die Ansicht Rehburgs hier deutlich verändern. Dass dieses insbesondere bei den Anlieger:innen zu Sorgen führt, wird weder von den Milchwerken noch vom Ortsrat abgetan, sondern sehr ernst genommen. Inwiefern dies zu Änderungen und Ergänzungen der Planung geführt hat, nahm breiten Raum in der Diskussion ein.

 

Abwägungsprozess der politischen Gremien

Welches die Aufgaben der politischen Gremien sind und wie die Rechtslage ist, machte Bürgermeister Martin Franke eingangs insbesondere dem Publikum deutlich. Es sei ein Sammelsurium verschiedenster Ansprüche, das an einen solchen Raum gestellt werde, führte er aus. Ein Sammelsurium, bei dem es Aufgabe der Politik sei, möglichst alle Seiten unter einen Hut zu bringen – bei dem es aber meistens nicht möglich sei, jedes individuelle Anliegen zu 100 Prozent zu berücksichtigen. Was sowohl die Milchwerke als auch die Anwohner:innen erwarten könnten, sei ein fairer Abwägungsprozess, der zu einem Kompromiss führt, der allen Verfahrensbeteiligten gleichermaßen gerecht wird.

 

Anwohner:innen befürchten Lärmbelästigung

Seit mehreren Jahren bereiten sich die Milchwerke auf die Erweiterung vor, kauften Grundstücke entlang der Jägerstraße und strengten ein Verfahren an, um den Südbach verlegen zu dürfen, der das neu zu bebauende Areal noch von dem Bestand trennt. Statt in gerader Linie gen Steinhuder Meerbach zu fließen, wird der Südbach künftig mäandernd zum Rand der Jägerstraße geleitet, eingebettet in einen breiten Grünstreifen.

Hinter dem Grünstreifen werden sich die Gebäude erheben. Geplant sei ein weiteres Hochregallager, führte Winkelmann aus. Durch das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens müssten momentan Außenläger unter anderem in Nienburg und Wunstorf genutzt werden. Sie nach Rehburg zu verlegen sei ein Ziel.

Gleichzeitig werde auf dem neuen Gelände aber auch die Produktion erweitert, dieses allerdings im Innenbereich des Betriebsgeländes, so dass keine neue Lärmbelästigung der Anlieger daraus zu erwarten sei, weil die umstehenden Lagergebäude als Schallschutz wirken. Das gelte ebenso für den Lkw-Verkehr, der in eine Art Innenhof geleitet werde. Nach Norden und Osten seien Schallschutzwände geplant. Über deren Höhe würden sich die Milchwerke gerne mit den Anwohner:innen verständigen.

Darauf, dass die maximal zulässigen Lärmkapazitäten ohnehin nicht ausgenützt würden, hatte Björn Polacek als Fachbereichsleiter des Bauamtes zuvor bereits hingewiesen – ebenso wie darauf, dass sowohl Höhe als auch Länge der Gebäude mit dem geltenden Baurecht in Einklang stünden.

 

Rat entscheidet über Bebauungsplan

Die Pläne der Milchwerke liegen vor. Flächennutzungs- und Bebauungsplan müssen geändert werden, bevor der Bauantrag eingereicht werden kann. Der Ortsrat war in dieser Sitzung gehalten, sich mit den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange auseinanderzusetzen, die auf der Grundlage der Planung eingegangen waren. Gegen diese gab es aus dem Gremium keine Einwände. Letztlich entscheiden wird der Rat Rehburg-Loccums in seiner Sitzung am Mittwoch, 17. Dezember.

Sämtliche Sitzungsvorlagen sind hier hinterlegt: https://www.rehburg-loccum.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=1001454&refresh=false&TOLFDNR=1009846