Stadtplatz Regenbogen

Was gibt es Neues in der Stadt?

Ab in den Container – aber bitte mit Komfort:
Ganztagsbetreuung macht Grundschulerweiterungen notwendig


Mehr Platz in variablen Räumen wird in beiden Schulen notwendig. Denn neben der nachmittäglichen Betreuung zu Schulzeiten, stellen sie sich darauf ein, dem Landkreis für die Ferienbetreuung gelegentlich Räume zur Verfügung zu stellen, die dieser gewährleisten muss. Zur Ganztagsbetreuung während der Schulzeit gesellt sich im nächsten Schuljahr auch die Verpflichtung, Eltern in Oster-, Sommer-, Herbst- und Winterferien zu entlasten.

Katrin Schafft und Marc Badermann, die Leiter:innen der Grundschulen in Münchehagen und Rehburg, haben sich gemeinsam mit der Verwaltung auf den Weg nach der besten finanzierbaren Lösung gemacht. Zwischen ihnen und der Fachbereichsleiterin zentrale Dienste, Bildung und Tourismus, Judy Grothe, besteht Einigkeit darüber, dass alle Bedürfnisse am ehesten durch das Aufstellen von Containern befriedigt werden können.

Container als Dauerlösung

„Keine Angst“, hatte Grothe noch im Schulausschuss betont, „diese Container haben nichts mit den hässlichen Pappkisten gemein, die vor Jahrzehnten aufgestellt wurden.“ Optisch und von den klimatischen Verhältnissen genügten sie allen Ansprüchen.

Und da die Container auf Dauer und keinesfalls als Übergangslösung gedacht seien, dürften die Schüler:innen sich auf eine Art „Luxus-Unterbringung“ freuen, fügte sie schmunzelnd hinzu: Mit großen Fenstern, ansprechender Innenraumgestaltung und Fassaden, bei denen statt Beton-Ansichten schon eher mit einer angenehmen Holz-Optik zu rechnen sei. Lebensdauer dieser Lösung? „Mehrere Jahrzehnte“, sagt Grothe.

Der Container soll ansprechend aussehen, hier ein Beispiel in Holzoptik
 Ansprechend: Die Container sollen ansprechend aussehen – Holz-Optik ist eine Variante, die in Erwägung gezogen wird


Ein weiterer Vorteil der Container: ihre Innenraumgestaltung ist variabel, Trennwände können mit wenigen Handgriffen eingezogen werden. Das kommt vielen Bedürfnissen entgegen, die sich durch die Ganztagsbetreuung ergeben. Fünf Elemente à rund 20 Quadratmeter soll jede Schule bekommen. Von Rückzugsecken in kleinem Raum bis zum Spiel in großer Runde auf zirka 100 Quadratmetern ist alles möglich. Es soll also Räume für wechselnde Ganztagsangebote geben – sowohl in Schul- als auch in Ferienzeiten.

Insbesondere die Erstklässler:innen, die künftig acht Stunden in der Schule verbringen, haben die Schulleiter:innen bei ihrem Wunsch nach Ruheräumen im Blick. Die Erfahrungen, die beide Schule mit ihren bereits bestehenden Ganztagsangeboten gemacht haben, hätten außerdem gezeigt, dass viele Gruppen wesentlich kleiner seien als ganze Klassenverbände. 

Mehrzweckraum statt Klassenzimmer

Als Klassenzimmer sollen die Container nicht dienen und werden dementsprechend auch nicht mit klassischen Schulmöbeln ausgestattet. Flexibilität steht weit oben auf der Prioritätenliste. Dem soll mit Raum, Mobiliar und auch mit einer räumlichen Trennung vom Schulgebäude Rechnung getragen werden.

Keine Klassenzimmer: Die Container sollen als Mehrzweckräume eingerichtet werden – hier ein Beispiel.
Keine Klassenzimmer: Die Container sollen als Mehrzweckräume eingerichtet werden – hier ein Beispiel.


Die Suche nach geeigneten Flächen auf den Geländen der Schulen ist bereits abgeschlossen. In Münchehagen werden die Container zwischen dem Fahrradschuppen und dem Verwaltungstrakt auf eine Rasenfläche gestellt. In Rehburg bekommen Fahrradständer und Spielhütten einen neuen Standort.

Die Nähe zum Schulgebäude ist bei beiden Standorten gegeben – beispielsweise für den schnellen Weg zu den Toiletten.

Förderantrag bis Ende Oktober 2025

Eine grobe Kostenschätzung für den Bau der Container beläuft sich auf rund 504.000 Euro für beide Schulen zusammen. Ausgehend von rund 350 Grundschüler:innen in Rehburg-Loccum geht das Land Niedersachsen von 444.000 Euro Investitionen aus, von denen Land und Bund 377.000 Euro tragen würden. Einen weiteren Zuschuss von 42.000 Euro erwartet die Stadt aus der Kreisschulbaukasse. Der städtische Anteil läge somit bei rund 85.000 Euro.

Eile tut unterdessen Not, denn wenn die Stadt Geld von Bund und Land bekommen will, muss der Antrag bis zum 31. Oktober 2025 vorliegen.

Zum neuen Schuljahr bezugsfertig

Klappt alles wie am Schnürchen und kommt die Förderzusage schnell, so soll umgehend ausgeschrieben werden. Grothe rechnet mit einer Bauzeit von lediglich vier bis fünf Monaten – ein weiterer Pluspunkt für die Container-Lösung.

Im Juni 2025 haben wir allgemein über die Chancen und Herausforderungen der Ganztagsbetreuung in Rehburg-Loccum informiert. Zu diesem Artikel geht es hier: https://www.rehburg-loccum.de/aktuelles/nachrichtenarchiv/ganztagsbetreuung-chance-und-herausforderung/