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Asiatische Hornisse in Rehburg gesichtet


Eingeschleppt aus dem asiatischen Raum ist die Asiatische Hornisse 2004 in Südwestfrankreich erstmals in Europa nachgewiesen worden. 2014 wurde die erste Hornisse dieser Art in Deutschland entdeckt. Aus Süddeutschland erobert sie sich seitdem immer größere Gebiete, wurde vor wenigen Wochen erstmals in der Region Hannover nachgewiesen. Im Landkreis Nienburg gab es bereits im vergangenen Jahr einen Befall im Uchter Ortsteil Warmsen.

Ansprechpartnerin Untere Naturschutzbehörde

Sandra Graf von der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Nienburg ist erste Ansprechpartnerin, wenn es um die Asiatische Hornisse geht. Wer ein Nest ausfindig gemacht hat, kann sich an sie wenden.

Sie vermittelt weiter an Experten, die sich mit der Beseitigung der Nester auskennen und vermittelt auch den Kontakt zum NLWKN – dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz - der die Kosten für die Beseitigung der Nester erstattet.

Von eigener Initiative rät sie dringend ab. Die Asiatische Hornisse sei nicht nur aggressiver als ihre europäische Verwandte, sondern habe auch einen längeren Stachel, der die üblichen Schutzanzüge durchdringen könne.

Europäische Hornisse streng geschützt

Während die Europäische Hornisse streng geschützt ist und deren Nester nur in Ausnahmefällen umgesiedelt werden dürften, gehe es bei der eingeschleppten Art darum, sie zu vernichten. Die Erfahrungen aus anderen Gegenden zeigten, dass dieses wohl kaum noch möglich sei.

Vor dem Winter verließen die jungen Königinnen das aussterbende Nest und überwinterten allein. Im folgenden Frühjahr entstünden durch die Königinnen neue Völker – durchschnittlich bis zu 30 und das in weitem Umkreis.

Doch wenn die Vernichtung angesichts solcher Dimensionen auch relativ aussichtslos zu sein scheint, hegt Graf doch die Hoffnung, die Asiatische Hornisse im Landkreis zumindest eindämmen zu können – auch durch aufmerksame Beobachter.

Nester der Asiatischen Hornisse melden

📍 Untere Naturschutzbehörde im Landkreis Nienburg

Telefon 05021 967-875

E-Mail natur@kreis-ni.de

Geschäftszeiten:

Mo-Fr 8 bis 12 Uhr

Mo und Do 13 bis 16 Uhr

Woran ist die Asiatische Hornisse zu erkennen?

wissenschaftliche Einordnung der asiatischen Hornisse

Bild: Quelle: NLWKN

Doch worin unterscheidet sich die Asiatische Hornisse von ihren europäischen Verwandten? Markant sind die schwarz-gelben Beine der asiatischen Arten – im Gegensatz zu den braun-roten Beinen der Europäischen Hornisse.

Auffällig sind außerdem ihre schwarze Brust und der dunkle Hinterleib mit gelben Banden. Ist der Hinterleib gelb mit schwarzen Punkten und Banden, so handelt es sich um die europäische Art.

Die Nester

Est der asiatischen Hornisse

Bild: Dieses Nest wurde 2024 in Warmsen entdeckt. privat

Die Hornissen bauen zweierlei Arten von Nestern. Im Frühjahr, wenn sich neue Völker bilden, bauen sie bodennah in ein bis zwei Metern Höhe. Zum Ende des Sommers siedeln sie in Sekundärnester um. Dafür wählen sie Standorte in großer Höhe, gerne auch in Baumkronen.

Die Sekundärnester sind zum einen auf Grund der Höhe wesentlich schwerer zu entfernen als ihre Vorgänger. Zum anderen wird die Beseitigung schwierig, da die Anzahl der Hornissen zu jenem Zeitpunkt erheblich angewachsen ist und die Nester entsprechend größer sind. In anderen Gegenden soll es bereits Sichtungen von Nestern mit einem Meter Durchmesser gegeben haben.

Bedrohung für Honigbienen…

Zur Bedrohung für Honigbienen wird die Asiatische Hornisse, weil sie wesentlich gefräßiger ist als ihre Verwandten. Imker:innen haben zudem häufig beobachtet, dass sie sich direkt an den Ausfluglöchern aufhält, wo sie reiche Beute machen kann – ein Verhalten, dass den Bienenvölkern insgesamt Stress verursacht, der sich auch auf die Honigproduktion negativ auswirken kann.

… und andere Bestäuber

Andreas Abelmann, Vorsitzender des Imkervereins Rehburg und Umgebung, ist nach der ersten Sichtung in Rehburg besorgt – und das nicht nur im Bezug auf die Völker der Imker:innen. „Auf unsere Bienen werden wir aufpassen“, sagt er, auch wenn es mit einigen Maßnahmen verbunden sein werde und das eine oder andere Volk die neuen Feinde womöglich nicht überlebe.

Abelmann sorgt sich vielmehr, da die Asiatische Hornisse auch alle anderen Bestäuber angreift – was zu unabsehbaren Schäden für die Natur führen könne.

Er selbst hat sich bereits zu diversen Seminaren angemeldet, um mehr über Gegenmaßen zu erfahren und Erfahrungen auszutauschen. Seine Erkenntnisse will er im Anschluss mit den Imker:innen der Umgebung teilen.

Zwei Personen in Schutzanzügen entfernen ein Nest der asiatischen Hornisse

Bild: Aufwändig: Mit einem Steiger ist das Nest in Warmsen aus der Baumkrone beseitigt worden. privat

Noch mehr Infos

Mehr Informationen zur Asiatischen Hornisse hat der NLWKL auf seiner Homepage unter https://www.nlwkn.niedersachsen.de/cites/invasive_arten/asiatische_hornisse/die-asiatische-hornisse-in-niedersachsen-201332.html veröffentlicht.