Stadtplatz Regenbogen

Was gibt es Neues in der Stadt?

Kommunalpolitik

Die Ungeduldige: Ratsarbeit lehrt Frauke Kallendorf Geduld – und bringt Ideen zum Blühen


Nicht alles trägt sofort Früchte

Von ihrer Terrasse aus schweift der Blick weit über Felder und bis zu einer Obstallee – eine kleine Herzensangelegenheit mit Symbolkraft. Die Bäume dort stehen für sie sinnbildlich für ihre politische Arbeit: Nicht alles gelingt auf Anhieb. Manches wächst langsamer als gehofft. Doch Aufgeben kommt für die SPD-Frau nicht in Frage.

Bäume und Bänke für alle

Als im vergangenen Jahr alte Apfel- und Birnbäume gefällt werden mussten, war sich der Ortsrat schnell einig: Neue Bäume sollen her – und am besten auch gleich ein paar Sitzbänke an idyllischen Plätzen im Dorf. Ein Angebot für alle: für Spaziergänger:innen, Fahrradtourist:innen, Besucher:innen des Dinoparks oder einfach nur Ruhesuchende.

Ein Förderantrag wurde gestellt, doch die erhofften Mittel blieben aus. Ernüchterung ja – Resignation nein. „Jetzt finanzieren wir eine Bank womöglich selbst“, sagt Kallendorf mit einem entschlossenen Lächeln. Denn: Wo ein Wille ist, da muss es auch einen Weg geben.

Leben auf dem Land – bitte vielfältig!

Ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt, ist das Wohnen. Die studierte Stadtplanerin will neue Perspektiven auch für jene schaffen, die auf dem Land leben – jenseits von Einfamilienhäusern mit großem Garten. Tiny Houses nennt sie gern als Beispiel: kompakt, bezahlbar, pflegeleicht – und genau richtig für Menschen, die sich räumlich verändern wollen.

„Weniger kann manchmal mehr sein“, meint Kallendorf. Weniger Fläche, weniger Verpflichtung – mehr Freiheit und Lebensqualität.

Bolten Brink – ein Anfang mit Zukunft

Sie lobt die ersten Schritte, die mit dem Baugebiet Bolten Brink in Loccum gegangen wurden. Die Mehrfamilienhäuser, die dort nun stehen und deren Vermarktung überhaupt kein Problem war, sind für sie ein positives Signal.

In Münchehagen erträumt sie sich für das angedachte Baugebiet neben der ortstypischen Einfamilienhausbebauung ein zusätzliches Baufeld speziell für Tiny Houses. Sollte das Modell doch nicht einschlagen, könne es immer noch flexibel genutzt werden. Aber neue Ideen verdienen eine Chance, findet sie – und setzt sich mit Nachdruck dafür ein.

Gestalten trotz Grenzen

Natürlich weiß sie um die begrenzten Spielräume der Kommunalpolitik. Die Budgets sind eng, viele Ausgaben gebunden. Aber gerade deshalb will sie mit den verbleibenden Mitteln möglichst viel bewegen – ob beim Wohnraum, beim Spielplatz oder beim neuen Marktplatz. „Es hat sich viel getan in dieser Wahlperiode – und das macht Mut.“

Verwaltung, Ausschüsse, Fraktion – und viel Herzblut

In Ausschüssen, im Verwaltungsausschuss, in der Ratsarbeit und bei Fraktionssitzungen von SPD und Grünen bringt sich Kallendorf ein – mit Energie, Ideen und einem klaren Ziel: das Leben in ihrer Stadt aktiv mitzugestalten. Ihre Tochter fragt manchmal: „Mama, musst du schon wieder los?“ Ja – muss sie. Denn sie hat sich ihren eigenen Garten in der Politik angelegt. Und dort wachsen inzwischen mehr als nur Ideen.

Mit Hoffnung und Ausdauer Richtung Zukunft

Auch wenn Prozesse sich manchmal ziehen – Kallendorf bleibt dran. Geduldig, hartnäckig und mit der Hoffnung, dass es künftig etwas schneller gehen darf. 2026 will sie erneut kandidieren – für den Ortsrat, den Stadtrat, für Münchehagen und für Rehburg-Loccum. Und damit weiterhin einen Beitrag leisten, der Früchte in ihrem Lebensumfeld trägt.