Stadtplatz Regenbogen

Was gibt es Neues in der Stadt?

Kinderbetreuung

Veränderungen der Kinderbetreuung in Münchehagen


Jährlich sind Kommunen verpflichtet, eine Bedarfsplanung für die folgenden sechs Jahre zur Kinderbetreuung vorzulegen. Wie viele Kinder können aufgenommen werden, wie entwickeln sich die Geburtenzahlen, mit welchem Zu- oder Wegzug ist zu rechnen? Manche Zahlen liegen bereits als harte Fakten vor, andere müssen prognostiziert werden.

Die Prognose für 2025 bis 2030 haben unsere Fachbereichsleiterin für den Bereich zentrale Dienste, Bildung und Tourismus, Judy Grothe, und Birgit Völlers, Fachdienstleiterin Bildung, Jugend und Soziales, zusammengetragen. Ein kompliziertes Konstrukt, das Antworten auf all diese Fragen auf 44 Seiten näherkommen will.

Eines zeichnet sich in dem Plan deutlich ab: Der Trend vieler vorhergehender Jahre, dass mehr und mehr Betreuungsplätze benötigt wurden, ist gebrochen. Die Kinderzahlen gehen zurück, bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Stadt über mehr Krippenplätze verfügt, als benötigt werden.

Ein Umstand, der zum Handeln zwingt, da jeder nicht belegte Betreuungsplatz den städtischen Haushalt belastet – mit Geld, das in anderen Bereichen verwendet werden könnte.

Feuerwehr statt KiTa Sonnenschein

In seiner Sitzung vom 26. März 2025 hat der Rat der Stadt nun beschlossen, die KiTa Sonnenschein in Münchehagen auslaufen zu lassen. In der Krippe Littlefoot – ebenfalls in Münchehagen – wird hingegen eine der beiden Gruppen zum 1. August 2025 in eine Kindergartengruppe umgewandelt.

Die Entscheidung, diese einschneidenden Veränderungen in Münchehagen durchzuführen, hat gute Gründe. 2019 ist dort der Littlefoot aus dem alten Gebäude, das er sich mit der Ortsfeuerwehr teilt, in den neuen Anbau an der Grundschule umgezogen – ein Beschluss, der im Rahmen des Aufbaus des Bildungshauses gefasst wurde, das in Rehburg-Loccum die engere Verzahnung von KiTas und Grundschulen zum Ziel hat.

Eigentlich sollte der Altbau bereits damals aufgegeben werden. Vom Plan bis zum Umzug hatte der Bedarf an Betreuungsplätzen sich jedoch derart sprunghaft erhöht, dass auch neben der Feuerwehr weiterhin eine Kindertagesstätte blieb – die den Namen „Sonnenschein“ bekam.

Was immer feststand: Das sollte kein Zustand auf Dauer sein, zumal die Feuerwehr ein neues Gerätehaus bekommen sollte. Über dessen Standort ist ebenfalls in der jüngsten Ratssitzung entschieden worden: Als beste und günstigste Lösung hatte sich der bestehende Platz herauskristallisiert.

Sonnenschein profitiert von kleineren Gruppen

Gute Gründe – und dennoch seien viele Eltern nun verunsichert und wüssten nicht, worauf sie und ihre Kinder sich einstellen müssten, sagt Mareen Vennes, die den Sonnenschein leitet.

Fakt sei, dass die KiTa garantiert nicht vor dem Schuljahr 2027/2028 schließen werde. Für mehr als zwei Jahre ändere sich dort also nichts – abgesehen davon, dass in jeder der beiden Gruppen ab diesem Sommer weniger Kinder als zuvor betreut werden.

Der großen Anzahl der Schulanfänger:innen, die den Sonnenschein verlassen, sollen nur wenige Kinder gegenüberstehen, die neu aufgenommen werden.

Der positive Effekt, den Vennes sieht: Mit ihrem Team – das komplett in der KiTa bleibe – könnten sie sich umso intensiver um jedes einzelne Kind kümmern. „Wir machen es uns schön“, sagt sie über die verbleibende Zeit. Stillstand in der KiTa müsse niemand befürchten. Am kommenden Wochenende gebe es beispielsweise eine Aktion mit Eltern, um Zäune zu streichen und Blumenbeete auf Vordermann zu bringen.

Ob die Türen in einem Jahr geschlossen werden oder der Sonnenschein noch ein weiteres Jahr bleibt, steht noch nicht fest. Das hängt erneut von vielen Faktoren ab – nicht zuletzt von den Planungen für das Feuerwehrgerätehaus.

Herzensanliegen: Gute Lösungen für jedes einzelne Kind

Letztlich werden einige Kinder aber tatsächlich mitten in ihrer KiTa-Zeit die Einrichtung wechseln müssen, auch wenn der Zeitpunkt noch nicht feststeht. Dass es für diese Kinder keine pauschale Lösung geben soll, sondern versucht wird, für jedes einzelne gemeinsam mit seiner Familie eine gute Lösung zu finden, ist Grothe, Völlers und Vennes ein Herzensanliegen. „Kinder sind keine Zahlen“, bekräftigt Grothe. Und Anliegen, Wünsche und Bedenken der Eltern würden sie alle, soweit es irgendwie möglich sei, berücksichtigen.

Anders als im Sonnenschein stellt sich die Stimmung im Littlefoot dar. Dort, berichtet Krippenleiterin Vicky Karra, begrüßten die Eltern die Veränderungen, denn für sie bedeute es, dass ihre Kinder bleiben können, wenn sie vom Krippen- in das KiGa-Alter wechseln.

Hat der Littlefoot bislang zwei Krippengruppen à 15 Kindern, so soll ab dem Sommer eine der Gruppen eine Kindergartengruppe ab drei Jahren sein.

Während die Kinder mehr Beständigkeit bekommen, stellt sich das Team um Karra auf die konzeptionelle Veränderung ein, wenn demnächst auch Kinder bis zum Grundschulalter durch den Littlefoot toben.

Littlefoot-Team konzeptionell einstimmen

Drei Studientage im Mai sind dafür angesetzt, an denen die Kita geschlossen bleibt. Die Eltern sind bereits informiert.

Bauliche Veränderungen werde es nicht geben müssen, berichtet Völlers. Lediglich Kleinigkeiten wie Garderobenhaken müssten nachgerüstet werden.

Die Eltern von Sonnenschein und Littlefoot werden Grothe, Völlers, Vennes und Karra am Dienstag, 6. Mai, bei einem gemeinsamen Elternabend noch genauer über die KiTa-Bedarfsplanung und die Auswirkungen auf Münchehagens Betreuungsplätze informieren.

Zur KiTa-Bedarfsplanung geht es hier: KiTa Bedarfsplanung 2025-2030