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Europäisches Kulturerbe-Siegel für Rehburg-Loccum!


Ein Grund, die Korken knallen zu lassen, denn jetzt ist es amtlich: Rehburg-Loccum gehört zu den Kommunen, die sich künftig mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel schmücken dürfen! Überreicht wird es heute, am 17. April, in Antwerpen.

Es ist ein Schulterschluss, den Stadt, Landkreis und Kloster Loccum vor fünf Jahren eingingen. Und nicht nur sie: Mit dabei sind weitere 16 Partner aus fünf Staaten. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sich auf ihrem Grund und Boden ein Kloster des Zisterzienserordens befindet. An diesen Klöstern orientiert sich das Projekt, will aufmerksam machen auf die Historie des Ordens, seine enorme Ausdehnung in den ersten Jahrhunderten und darauf, dass das Werk dieser Zisterzienser bis heute die Landschaft prägt. Der Name des ambitionierten Vorhabens: Cisterscapes connecting Europe.

Den enormen Kraftakt bis zur Verleihung haben alle gemeinsam angepackt – und auch jeder für sich. Zusammengeführt werden sie durch einen Wanderweg, der die Routen beschreibt, auf denen die Mönche Jahr für Jahr zum Generalkapitel im französischen Citeaux pilgerten. Ein Mammutweg, der auf mehreren Strecken verläuft und mit mehr als 6000 Kilometern Länge ein wenig Zeit beansprucht. In Loccum landen Pilger, die im polnischen Wagrowiec gestartet sind. Wollen sie weitergehen, können sie die östliche Route über Volkenroda in Thüringen wählen oder sich westlich halten, um über Eberbach bei Frankfurt im Kloster Maulbronn zu landen.

In Loccum sollten sie sich allerdings ein wenig Zeit nehmen, denn dort haben Kloster, Stadt und Landkreis ganz eigene Wege geschaffen, die für zwei Stunden oder auch zwei Tage zu den Stätten führen, an denen die Mönche der Landschaft ihren Stempel aufdrückten. Da geht es um Wasserwirtschaft, um Bergbau und Steinbrüche, es wird von uralten Kanälen und Fischzucht berichtet – mitten in Wäldern und Feldern.

Eine Landschaft, die es zu erhalten gilt, meinen nicht nur Landrat Detlev Kohlmeier, Bürgermeister Martin Franke und Birgit Birth, die als Geschäftsführerin des Klosters den Löwenanteil der Arbeit leistete. Und ein Projekt, das mit seinem länderübergreifenden Ansatz den europäischen Gedanken aufgreift, wie auch die Europäische Union meint, die das Kulturerbe-Siegel verleiht.